Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 102

1893 - Leipzig : Dürr
— 102 Könige von Dänemark, Norwegen urtb Schweden hatten übrigens bis-her eine sehr beschränkte Macht gehabt, nur in langen Kämpfen mit den Stammeshäuptlingen (den Jarlen) gelangten sie endlich zur Obergewalt. Die unzufriedenen Jarle, die das alte Wanderleben noch nicht aufgeben wollten, fuhren fort, sich nach anderen Wohnstätten und Herrschergebieten umzusehen. So wurde Island von Norwegen aus bevölkert, auch auf Grönland legten die Norweger eine Kolonie an, die bis in das 14. Jahrhundert dauerte, und Isländer unternahmen bereits Fahrten nach Nordamerika (Winland). Wie im Westen, fo entstanden normannische Niederlassungen auch im Osten Europas. Die Normannen, hier Wäringer genannt, unternahmen Streifzüge nach den Slavenländern an der Ostsee und am Dnjepr. Ein solcher Wäringerstamm, die Russen, gründeten die Fürstentümer Nowgorod und Kiew. Auch in diesen östlichen Ländern gelangt um das Jahr 1000 das Christentum zum Siege. Wladimir der Große, Fürst von Kiew, läßt sich taufen, bekennt sich aber nicht zur römisch-katholischen, sondern zur griechisch-katholischen Kirche. Die Polen unter ihren Herzögen aus dem Stamme der Piasten, und die Ungarn unter Stephan dem Heiligen bekennen sich zum Christentums, das sie von Deutschland aus erhielten. Im Süden waren es die schönen Länder Unteritalien und ©teilten, welche die Normannen anlockten. Diese normannischen Eroberer kamen jedoch nicht ans Skandinavien, sondern wie Wilhelm der Eroberer ans der Normandie. Robert Guiseard schuf sich ein Reich, Neapel, und sein Bruder Roger beherrschte Sicilieu. Als Robert Guiscard kinderlos starb, erbten Rogers Nachkommen auch Unteritalien und seitdem gab es ein Königreich Neapel und Sicilieu. In Spanien geboten im 10. Jnhrhnndert die Kalifen von Cor-dova. Da die Mauren in der Kultur bereits sehr weit fortgeschritten waren, so wußten sie das schöne und reiche Land bald in den blühendsten Zustand zu versetzen. Sie trieben Ackerbau, Bergbau und allerlei Gewerbe, und in den volkreichen Städten fanden Wissenschaften und Künste die sorgsamste Pflege. Arzneikuude, Astronomie und Mathematik wurden an den Universitäten, vor allem in Salamanca gelehrt und verbreiteten sich von hier aus über das christliche Europa, die Baukunst entfaltete sich in dem Palast Alhambra in Granada und in vielen anderen Palästen und Moscheen zu großer Prucht. Aber während die Mohammedaner in Spanien ein reges Leben und Schaffen zeigten, hörte das Kalifat zu Bagdad ganz auf (1037). Es schieden sich nun einzelne mohammedanische Reiche aus, die, voneinander unabhängig, ant Über-

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 70

1911 - Breslau : Hirt
I 70 Das Frankenreich unter den Karolingern. 39. 40. Bedeutung Der Vertrag zu Verdun hat das Reich Karls des Groen nicht der nach Nationen geteilt. Das Reich Ludwigs des Deutschen war nicht etwa Teilungen. ^er germanische Teil der Gesamtmonarchie, denn ihm fehlten fast alle linksrheinischen Germanen und von den rechtsrheinischen die Friesen, es war nicht einmal berwiegend von Germanen bewohnt, da es die Nordslawen zwischen Elbe und Oder, die Tschechen in Bhmen und Mhren, die Sd-slawen in Krnten und Kram und die Reste der Awaren einschlieen sollte. Es wurde aber annhernd ein rein germanisches Reich, als durch sptere Teilungen (870 und 878) seine Grenzen bis zur Maas und zur Schelde vorrckten und sich etwa gleichzeitig die slawischen Stmme der Herrschaft des Ostfrankenknigs entzogen. Die Mittellinie dieses Reiches bildete der Rhein. Von der Nordsee und einigen Teilen der Alpen abgesehen, hatte das Ostfranken-reich keine natrlichen Grenzen, stand also auf allen Seiten seinen Feinden offen. Durch diese Beschaffenheit seiner Grenzen wurde der Gang der ost-frnkischen, deutschen Geschichte bestimmt. Solange die Stmme unter mchtigen Knigen zu einem Reiche geeinigt waren, fiel es ihnen leicht, dessen Selbstndig-feit zu behaupten; sie konnten sogar, da sie an kriegstchtigen Mnnern berflu hatten, ein bergewicht der die Nachbarn gewinnen. Sobald spter das Knigtum sank und schrankenlose Selbstsucht im Innern waltete, wurde ihnen der Mangel natrlicher, leicht zu verteidigender Grenzen verhngnisvoll; sie verloren groe Gebiete und gerieten unter den Einflu des Auslandes. Die 40. Die letzten Könige von Ostfranken. Schon seit Jahrzehnten Normannen.verheerten die Normannen nicht nur die Kstengebiete, sondern zogen auch an den groen Strmen aufwrts und plnderten vor allem die Bischofssitze und Abteien, so da die Keime gelehrter Bildung, die Karl Arnuif von der Groe gepflanzt hatte, fast berall abstarben. Arnulf, der erste (887-899) Wahlknig des Ostfrnkischen Reiches (887899), befreite die unteren 7 ^ Rheingegenden von ihnen, indem er 891 ihr Lager bei Lwen an der Dyle [fpr. Deile, einem Nebenflu der Schelde^ erstrmte. Normannen Whrend das Ostreich vor ihnen fortan Ruhe hatte, hausten sie jetzt in Frank- um f0 schlimmer in Westfranken (Frankreich). Schon in der Mitte des xtii) usw. g Jahrhunderts hatten sie an der Seine- und Loiremndung Fu gefat, dreimal Paris erobert und waren in die Garonne und Rhone eingelaufen. Daher berlie ihnen 911 Karl der Einfltige das Gebiet an der unteren Seine, in dem Rollo das Herzogtum der Normandie grndete. In Eng-land hemmte Alfred der Groe (871901) fr einige Zeit ihr Vordringen; im Osten grndete Rnrik (gest. 879) das Russische Reich. Schon 860 erreichten sie Island, 983 Grnland. Slawen und Wie der Nordwesten unter den Normannen, so litt der Sdosten Magyaren. unter fcett Slawen, die die ostfrnkifche Herrschaft abgeschttelt und das Gromhrifche Reich (unter Swatoplnk) gegrndet hatten*). Nur mit Hilfe der Magyaren [fpi*. Madjaren^, eines finnisch-mongolischen *) Die nationale Einigung, von der die kaum sehaft gewordenen slawischen Stmme im 9. Jahrhundert noch weiter entfernt waren als die Deutschen, wurde ihnen dadurch erschwert, da sie zu verschiedenen Zeiten das Christentum annahmen, nmlich die Mhren Methodius und Cyrillus) im 9., die Bhmen im 9. und 10. Jahrhundert, etwas spter die Polen, die Elbslawen zum Teil erst im 12. Jahrhundert.

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 207

1911 - Breslau : Hirt
114. Der Norden und Osten Europas. 207 $ 114. Der Norden und Osten Europas. Die Herrschaft auf der Polen Ostfee, die frher der Deutsche Orden ausgebt hatte, war seit der Schlacht bei Tannenberg (vgl. 84) auf Polen bergegangen. Dem Bei-fpiele Albrechts von Hohenzollern, der Preußen in ein weltliches Herzog-tum umgewandelt hatte, folgte Gotthard von Ketteler, der Hoch-meister des Schwertbrderordens, indem er sich unter Polens Oberhoheit zum Herzog von Kurland machte (1561); Livland fiel unmittelbar an die Krone. Polen hatte damals seine glnzendste Zeit; es beherrschte den Ostrand des Baltischen Meeres1 und reichte zugleich bis zur Kste des Schwarzen Meeres. Die Hansa wurde von Dnemark verdrngt. Zwar bestand fr sie in Dnemark, der von der Knigin Margarete von Dnemark 1397 zu Kalmar begrndeten Union der drei Knigreiche Schweden, Dnemark und Norwegen noch Union zu keine Gefahr; aber im 15. Jahrhundert wurde ihr Bund durch die Handels-^mar 1397 feindfchaft zwischen flandrischen, rheinischen und preuischen Stdten einer-seits, Lbeck und dem wendischen Quartier andrerseits gelockert und lste sich allmhlich auf. Die Könige von Dnemark aber erhielten Holstein (vgl. 92) und wurden dadurch Glieder des niederschsischen Kreises, dehnten also ihre Macht bis in die nchste Nhe Lbecks aus. Dagegen hatten sie Schwierigkeiten, die Union in Schweden zu be-Schweden, haupten. Erst nach langen Kmpfen wurde Christian Ii. (15131523) daselbst anerkannt. Um seine Herrschaft zu befestigen, lie er den jungen Gustav Wasa, der ans einem alten schwedischen Geschlechte stammte, auf-Gustav heben und als Geisel nach Kopenhagen bringen; viele schwedische Edellente und 2ba?a-Mnner des Volkes wurden auf Befehl des Knigs in Stockholm hinge- Stockholmer richtet (1520). In demselben Jahre kehrte Gustav Wasa, der inzwischen aus sj^b0b seiner Hast entkommen war, mit Hilfe der Lbecker nach Schweden zurck. Den Schergen des Knigs, die ihn im ganzen Lande verfolgten, entging er und fand endlich Schutz und Untersttzung bei den Bauern Dale-karliens. Nachdem er mit der notdrftig bewaffneten Truppe, die er aus ihnen bildete, mehrere Erfolge gegen die kriegsgebten Soldaten Christians erfochten hatte, wandte sich ihm das ganze schwedische Volk zu; der Reichstag whlte ihn zum Könige (1523). Gleich darauf eroberte er nach zweijhriger Belagerung mit Hilfe einer von Lbeck und Dauzig gestellten Kriegsflotte Stockholm. Hiermit endete die Dnenherrschaft in Schweden; zugleich wurde Christian auch aus seinem eigenen Lande vertrieben. Gustav (I.) Wasa fhrte in Schweden die Reformation ein; seine Nachkommen haben bis 1654 daselbst regiert. Damals (1535) scheiterte der Versuch des Lbecker Brgermeisters Wunen-Jrgen Wnllenwever, das alte bergewicht der Hansa den mon- meer-archischen Gewalten Skandinaviens gegenber dadurch aufs neue zur Geltung zu bringen, da er einen dnischen Kronprtendenten untersttzte, um durch ihn groe Handelsvorrechte in Dnemark zu erhalten. Wullen-wever fiel in die Hnde seiner Feinde und wurde hingerichtet; Lbeck

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 141

1911 - Breslau : Hirt
79. 80. Die Hansa. Die Ritter. 141 schlssen. Aus der Verbindung der beiden Städte Lbeck und Hamburg (1241) entwickelte sich der Bund, an dem im besonderen der Name Hansa haftet. Die Hansa umfate seit 1367 fast alle Seestdte von der Mndung Ausdehnung des Rheins bis nach Riga und viele Binnenstdte. Lbeck war ihr bet San'a" Vorort. Hier kamen alljhrlich Abgeordnete der Städte auf den Hansa-tagen zusammen, auf denen die gemeinsamen Angelegenheiten geordnet wurden. Damals wurde der Bund in drei Drittel, das wendisch-schsische, westflisch-braunschweigische und das gotlndisch-livlndische, eingeteilt. Spter unterschied man vier Quartiere mit den Vororten Cln, Braun-schweig, Lbeck und Danzig. Seine grte Blte erlebte der Bund zur Zeit Karls Iv. Aus jener r&te Zeit stammen die stolzen Kirchen und Rathuser, die wir in den Ostsee-S8iute' stdten noch heutigentags bewundern. Damals fate Waldemar Iv. Atterdag den Plan, sein Knigreich Dnemark von dem bergewicht der Hansa zu befreien. Er berfiel die Stadt Wisby auf Gotlaud, um sie seinem Reiche einzuverleiben. Da beschlossen auf einer Tagfahrt zu Cln siebenundsiebzig Städte den Krieg gegen Waldemar. Sie brachten eine groe Flotte auf (1368), eroberten Kopenhagen, Schonen und Gotland und ntigten Dnemark im Frieden zu Stralsund zur Besttigung ihrer Vorrechte und eines Teils ihrer Eroberungen (1370). Im 15. Jahrhundert begann der Niedergang der Hansa, das 16. Jahr- Niedergang hundert besiegelte ihn. Die Grnde lagen in dem Mangel an Einigkeit,bei S<mk in dem Erstarken der nordischen Mchte, welche die Handelsherrschaft der Hansa abschttelten, in dem Wettbewerb der niederlndischen und englischen Kaufleute und vor allem in dem Fehlen eines starken nationalen Rckhaltes im Deutschen Reiche. Nachdem Wisbys Blte durch Waldemar Iv. geknickt war, verlor Nowgorod seine Selbstndigkeit an die Moskowiter (Iwan Iii. und Iv.); die Städte der Ostseeprovinzen gerieten unter polnische und schwedische Herrschaft. Gustav Wasa hob die Handelsvorrechte der Hansa in Schweden auf, Elisabeth von England schlo den Stahlhos in London. Schon vorher (1535) war der Versuch des Lbecker Brgermeisters Jrgen Wullenwever, aufs neue einen herrschenden Einflu in Dnemark zu ge-Winnen, gescheitert. (Vgl. 114.) Die Ostsee hrte auf, ein deutsches Meer zu sein. 80. Die Ritter. Hinter Fürsten und Stdten trat das Ritter-tum an Bedeutung zurck. Zwischen die aufstrebende Macht beider hinein-gestellt, sah es sich bald gentigt, Bndnisse zu schlieen, um sich wenigstens zu behaupten. Auf dem Gebiete der Kriegfhrung wurde es durch das aufkommende Krieg-Sldnertum in den Hintergrund gedrngt. Die Schlacht am Morgarten ftu>run9-(1315) war die erste Niederlage, die ein Ritterheer gegen ein Bauernheer erlitt, die bei Mhldorf (1322) die letzte groe Ritterschlacht; bei Crecy (1346) kamen bereits Feuerwaffen zur Anwendung. /

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 81

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 81 das Beste seilies Volkes im Auge. Durch sein eigenes Beispiel gewhnte er seine Untertanen an Einfachheit, Sparsamkeit und strenge Pflichterfllung. Der König war von echt christlicher Gesinnung und ein Fürst von ehrenhafter deutscher Denkart, kein Nachahmer franzsischen Wesens. Fr die rmere und uotleideude Bevlkerung wurden Krankenhuser errichtet (Charite) und die staatlichen Kornmagazine Jgeffnet. Seinem Nachfolger hinterlie er ein groes, schlagfertiges ^"Heer, einen pflichttreuen Beamtenstand, geordnete Staats-Verhltnisse und eine gefllte Staatskasse, und mit Recht ist er der grte innere König" genannt .worden. Er war der eigentliche Organisator des Staates^incl^eye-0cfu$en zum Militrstaat aus. Friedrich Wilhelm gehrt deshalb zu den be-dentendsten preuischen Knigen; zu seineu Lebzeiten wurde er wenig geliebt, weil er noch weniger verstanden wurde. Seinem Sohne hat er zu dessen gewaltigen Unternehmungen, die schon bald ganz Europa in Staunen setzen sollten, die erforderlichen Mittel geschaffen. Weil sich der König bei seiner rastlosen Ttigkeit keine Schonung.-auferlegte, sank er trotz seines sehr krftigen Krpers fchon frhzeitig irtsf Grab. Er starb in einem Alter von 52 Jahren am 31. Mai 1740 mit der Festigkeit eines Philosophen und der Ruhe eines Christen". Peter der Groe von Rußland und der Nordische Krieg. Im 9. Jahrhundert wurde das russische Reich von einem Stamme der Normannen, den Rnduderern (Russen) gegrndet. Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert stand es unter den Mongolen, die die Bewohner von aller Verbindung mit den westlich wohnenden Kulturvlkern fernhielten. Seine Erhebung zu einer europischen Gromacht verdankt Rußland dem Zaren Peter dem Groen. Er entstammte dem Hause Romanow, das nach dem Erlschen des Hauses Rurik zur Herrschaft gelangte. Der letzteren Dynastie gehren verschiedene Grofrsten an, die den Namen Iwan führen. Iwan Iii. (14621505) nannte sich zuerst Zarl) und grndete ein ein-heitliches und unabhngiges russisches Reich. Iwan Iv., der Schreckliche, (1583 1584) errichtete die Leibgarde der Strelitzen, eroberte Kasan, Astrachan und einen Teil von Sibirien. Wegen seiner Grausamkeit 1570 lie er in Nowgorod 60000 Menschen ermorden war er gefrchtet und gehat. Heler der Hroe. 1g891725. 1. Seine Jugend. Schon als zehnjhriger Knabe war Peter fr den Thron bestimmt; doch seine herrschschtige Schwester Sophia, die fr ihn die Regierung fhrte, versuchte wiederholt, ihn durch die Strelitzen aus dem *) Zar von Caesar, Kaisar = Kaiser. Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. Iii. 6

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 68

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
68 Rußland ist. Die Pelen zeichnen sich durch Vaterlandsliebe, Tapferkeit, militärisches Talent, Gelehrigkeit und Lebhaftigkeit aus. Während die niedern Volksklassen als unreinlich, trunken und servil geschildert wer- den, erscheinen die Vornehmen fein, nüchtern, höflich und sehr stolz. Die Polen bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche. Polnische Ordnung auf den ehemaligen Reichstagen ist sprichwörtlich geworden. Warschau, 170,000 E. (10,000 Juden), Univers., Residenz des Statt- halters. Festung und Vorstadt Praga an der Weichsel. Kalisch, 12,600 E. und Ljubliu, 19,000 E. Ostrolenka. Wallfahrtsort Czenstochau an der Warthe. 8 54. Das Königreich Schweden «nd Norwegen. (13,830 Q.-M., 5,703,000 Einw.) Schweden und Norwegen bildeten vom Jahre 1397 bis 1524 mit Dänemark ein großes Reich, welches die dänisch-norwegische Königin Marga- retha durch die in der schwedischen Stadt Calmar geschlossene Union vereint hatte. 1524 riß sich Schweden von der Union wieder los und ward ein selbständiges Königreich. Als endlich Schweden 1814 sich zu Napoleons Gegnern schlug, erhielt es als Preis für seinen Beistand das Land Norwegen, welches den mit Frankreich verbündeten Dänen durch den erwählten Kron- prinzen von Schweden, den vormaligen französischen Marschall Bernadotte, entrissen wurde. Seitdem bilden die beiden Königreiche eine gemeinschaftliche Monarchie, jedes hat aber seine eigene Verfassung und Verwaltung. Die Finanzen befinden sich in einem günstigen Zustande. In Schweden ist der König durch einen Reichstag eingeschränkt, welcher sich in jedem fünften Jahre versammelt. In Norwegen genießt das Volk größere Vorrechte, als die Schweden haben. Das Volk wählt nämlich eine Versammlung von 75 bis 100 Mitgliedern, den Storthing, welcher alle 3 Jahre ohne besondere Berufung auf drei Monate in Christiania zusammen- tritt. Diese Versammlung theilt sich in 2 Kammern; haben diese einen Gesetzes-Vorschlag berathen und angenommen, so bedarf derselbe noch der Bestätigung des Königs, welcher ihn jedoch auch verwerfen kann. Wird aber derselbe Vorschlag von den beiden folgenden Storthings erneuert, so muß er Gesetzeskraft erhalten. Beide Reichstage haben die Steuern festzusetzen. Die Schweden und Norweger sind deutschen Stammes, und bilden den Kern der Landesbevölkerung; im diorden wohnen Finnen und Lappländer. Die herrschende Religion ist die lutherische; die Lappen sind zum Theil noch Heiden. Für das Volksschulwesen ist so gut gesorgt, daß man unter den Schweden und Norwegern wohl selten Jemand findet, der nicht schreiben und lesen kann. In Norwegen muß Jeder, der confirmirt werden soll, lesen können, Jeder, der heirathen will, confirmirt sein, und wer im 20. Jahre nicht confirmirt ist, kann gewaltsam im Zuchthause angehalten^werden, das zur Confirmation Erforderliche zu leruen. Während aber die Schweden und Norweger durch ihre Bildung und geistige Kraft eine hervorragende Stellung Kitter den Earopäern einnehmen, stehen die Lappen und Finnen noch auf einer niedern Culturstufe. Die Lappen sind insbesondere Nomaden, welche mit

7. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 50

1846 - Berlin : Klemann
50 Mittelalter. 1340 — J375. Waldemar Iii. gewinnt die südschwedischen . Provinzen wieder. 1387. Margarethe, Waldemars Tochter, wird nach dem Tode ihres Sohnes Olav Iv. Königin von Dänemark und Norwegen, und 1388 durch den Sieg von Falkö- ping auch Königin von Schweden. 1397. Margarethe vereinigt durch die Calmarische Union die drei nordischen Reiche. 1397—1523. Nach Mgrgarethes Tod, 1314, herrschen soge- nannte Unionskönige aus verschiedenen Häusern, (Pommern, Baiern, Oldenburg), werden aber selten in allen Reichen auf gleiche Weise anerkannt, besonders in Schweden, wo bis zur Lösung der Union, 1523, die Sture als Reichs- verweser fast königliche Macht übten. 10. Polen und Rußland. Die alte Geschichte beider slavischen Völker bleibt bis zur Einführung des Christenthums in Dunkel gehüllt. 1. Polen unter den Piasten, 842 — 1370. 842 besteht ein Herzogthum Polen unter Piasten, wel- ches Fürstenhaus bis 1370 regiert. (Später geht der Name Piast aus jeden eingebornen polnischen Fürsten über.) 965. Herzog Miesko durch Verheirathung mit einer böhmi- schen Fürstin Christ. 1025. Boleslav I. nimmt den Königstitel an; deshalb lang- wierige Händel mit den deutschen Kaisern. Abwechselnd Herzoge und Könige bis 1295. 1138. Boleslav Iii. schwächt das Reich durch Theilung in Groß- und Kleinpolen, Schlesien mit der Lausitz und Masovien. Bald innere Kriege. 1238—1289. Mongolen verheeren das Land, ohne indeß feste Wohnsitze zu nehmen. Schlacht bei Liegnitz 1241. 1333 — 1370. Kasimir Hi. der Große, der letzte Piast;.

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 457

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Nordische Reiche. Rußland. - 457 G tarn c. a, für Criminalfälle, abgefaßt. Ein Dane legte in Moskau die erste Druckerei an; die Königin Elifaveth von Eng- isei- lanb sendete dem Czar die ersten Aerzte, Wundarzte und Apothe- ker. Ein Kosakenhetman, Jermak Li mofiejew, welcher, um einer Strafe zu entgehen, mir 6000 Mann in die Gegenden von Sibirien geflohen war, eroberte diese Lande und unterwarf sie dem <ssi russischen Seepter. Wegen seines Jähzorns und seiner grausamen Strenge erhielt Iwan den Beinamen des Schrecklichen. Sein geistesschwacher Sohn Feodor I. ward sein Nachfolger. Sein Schwager B o- iss4 ris Fedeorowitsch Godunow herrschte an seiner Stelle, räumte ~08 dessen Bruder Dimitry aus dem Wege und schwang sich nach sch" Feodors Tode auf den Thron. Mit ihm erlosch das Geschlecht Nuriks, welches über sieden Jahrhunderte gedauert und der Monarchie 52 Regenten gegeben hatte. Boris suchte durch Milds"und Wohlthatigkeit die Unrecht- i;9s Mäßigkeit seines Erwerbs in Vergessenheit zu bringen. Den Han- — del beförderte er durch Verbindung mit den Hansestädten der Ost- "()S see; bei einer in Moskau ausbrechenden Hungersnoth, wo man 127,000 Leichen von den Straßen aufhob, zeigte er sich überall hülfceich; gegen Rauberbanden, welche die Stadt und Umgegend unsicher machten, schickte er Truppen aus-. Dagegen umlagerte er alle Vornehme voll Mißtrauen mit einem Heere von Spionen und opferte die Besten niederträchtigen Angebern hin. Dennoch ereilte ihn sein Verhangniß. Der Sohn eines Bojaren, Jacob Otrepiew, gab sich für den ermordeten Dimitry oder Demetrius aus, fand Glauben und Anhang, rückte auf Moskau los, Boris 1003 starb mit allen Anzeichen der Vergiftung, und dieser falsche De- metrius setzte sich als Herrscher an seine Stelle. Aber nach *005 einem Jahre schon stürzte und töotete ihn der Fürst Schuisstoi. . Vier falsche Demetrius traten hinter einander auf, der Bürger- roo« krieg wüthete, Schuiskoi unterlag endlich und beschloß sein Leben als Gefangener in einem Kloster in Polen. Nach einer achtjah- com rigen Gesetzlosigkeit wählte man endlich einen Verwandten des Hauses Rucik zum Czar, und so kam das Haus Romanow durch Michael Iii. Feodorowitsch Romanow auf den Thron, roiz Das Reich blutete aus tausend Wunden, darum erkaufte der neue Czar für jedes Opfer den Frieden; von Schweden durch den Vertrag " " zu Sto lbo wa gegen Abtretung von Karelien, Jngermannland, wodurch die Verbindung mir der Ostsee abgeschnitten' wurde, von Narwa und einigen andern Platzen, wozu noch 200,000 Rubel erlegt werden mußten; von Polen 1618 durch den Verlust von Smolensk, Sewerien, Czernigow. Dagegen schloß Michael neue Handelsverträge mit England 1623 und mit Frankreich 1629. Eine versuchte Wiedercroberung von Smolensk mißglückte nicht

9. Geschichte des Mittelalters - S. 274

1888 - Wiesbaden : Kunze
274 Vierte Periode des Mittelalters. thront. Als der letzte dieses Geschlechtes, Magnus Ii., abgesetzt war, ging die Krone 1363 an seinen Schwestersohn Albrechtvon Mecklenburg über. Nach einigen Jahren wurde dieser durch die Königin Margareta von Norwegen und Dänemark vertrieben und Schweden 1397 mit diesen Reichen verbunden. Obgleich die Kalmarische Union jedem der drei Reiche seine Verfassung ließ, brachte die Vereinigung den Ländern doch keinen Gewinn. Nachdem in Dänemark mit Christian I. (1448 —1481) das Haus Oldenburg zur Regierung gekommen war, strebten die Schweden unter ihrem Reichsverweser S ten Sture nach Unabhängigkeit, und einer seiner Nachkommen, Gustav Wasa, trennte es während der Regierung des Unionskönigs Christian Ii. (1513 —1523) von den beiden übrigen Staaten und erhob es unter seinem Zepter 1523 wieder zu einem unabhängigen Königreich. Polen war von den Nachkommen des Herzogs Piast, den Piasten, im 9. Jahrhundert gegründet und im 10. Jahrhundert dem Christentum zugänglich gemacht worden. Eine Zeitlang hatte es ein deutsches Reichslehen gebildet, unter Friedrich H. aber hatte es sich von Deutschland unabhängig gemacht. Doch konnte es infolge von häufigen Teilungen lange nicht zu Macht und Ansehen gelangen. Im 12. Jahrhundert hatten sich die schlesischen Herzogtümer davon getrennt und waren germanisiert worden. Im Norden wurde es von den heidnischen Preußen bedrängt, und der polnische Herzog Konrad von Masovien mußte zu Anfang des 13. Jahrhunderts den deutschen Orden gegen diese zu Hilfe rufen (Teil Iii, §. 12, 4), der in der Folge Polen ebenfalls große Gefahr brachte. Erst unter dem Enkel Konrads von Masovien, Wladislav, erlangte es größere Bedeutung. Dieser vereinigte 1320 die Warthegebiete (Posen) mit seinem Besitze an der Weichsel und ließ sich in Krakau zum König krönen. Dessen Sohn Kasimir der Große (1333—1370) eroberte Galizien und gründete in Krakau eine Universität. Als der Mannesstamm der Piasten mit ihm ausstarb, vereinigte sein Schwestersohn, König Ludwig der Große von Ungarn (1370—1382), Polen mit Ungarn. Nach Ludwigs Tod wurde Polen an den mit seiner jüngeren Tochter Hedwig vermählten Großfürsten Jagello in Litauen übertragen, mit welchem das Haus der Iagellonen (1386—1572) in Polen begründet wurde. Jagello nannte sich, als er mit der Taufe die Krone empfing, Wladislav ü. (1386—1434). Er führte in Litauen das Christentum ein und verband es mit Polen. Danach begann er den Kamps mit dem deutschen Orden und besiegte den-

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 116

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 116 — dann ging er nach London, Dresden und Wien. Ein neuer Aufstand der Strelitzen rief ihn wieder nach Russland. Nun hielt er furchtbares Gericht über seine Feinde und hob die ganze Schar auf. Nach dem Tode seines Freundes Lefort wurde Mentschikow Peters Lieb- ling. (Das vergiftete Gericht.) Peter setzte mm seine Verbesserungen in der Verwaltung fort (europäische Sitten, Gründung von Schulen, Buchdruckereien, Bildung eines Landheeres durch ausländische Offiziere) und strebte danach, die schwedischen Ostseeläuder zu gewinnen, um auch im baltischen Meere eine Seemacht zu gründen. Das führte zu einem 20jährigen Kriege mit den Schweden (§. 31), wodurch Peter sein Reich bis an die Ostsee ausdehnte. (Gründung von Petersburg.) Peter war groß, kräftig, energisch, mutig, oft leidenschaftlich aufbrausend, in der Arbeit ausdauernd, wissbegierig. Am Friedensfeste (1721) wurde Peter zum Kaiser aller Reuffen ausgerufen. Peter starb 1725. Ihm folgte seine Gemahlin als regierende Kaiserin Katharina I. §. 31. Karl Xii. Der nordische Krieg. (Schweden war seit Gustav Adolf zu einem mächtigen Reiche geworden, welches im Anfange des 17. Jahrhunderts auch die Ostseeprovinzen, die jetzt Russland gehören, besaß.) Zu Peters Zeiten saß Karl Xii. auf dem schwedischen Throne, ein Jüngling an Jahren, aber von starkem Willen, ausgezeichnet durch Tapferkeit und Gerechtigkeitsliebe. Peter verband sich 1700 mit Polen und Dänemark zu einem Kriege gegen Karl Xii., dem nordischen Kriege (1700—1721). Die Dänen griffen zuerst an und wurden besiegt (Landung Karls anf Seeland). Das große Russenheer wurde dann von dem zehnmal kleineren Feinde bei Narwa geschlagen. Darauf vertrieb Karl die Polen aus Lieflaud und setzte König August Ii. ab, ließ Stauislaus Lesczinski zum Polenkönige wählen und nöthigte August, der auch Kurfürst von Sachsen war, in Altranstädt (1706) zum Frieden. Unterdessen nahm Peter die Ostseeprovinzen in Besitz. Da erschien Karl in Südrussland, wurde jedoch bei Pultawa (1709) geschlagen (Kosakenhauptmann Mazeppa, Karls Verwundung), worauf er nach der Türkei fliehen musste. Nachdem er dort in einem festen Lager bei Bender fünf Jahre zugebracht hatte, kehrte er durch Deutschland nach Schweden zurück. Während der 5 Jahre nahm August Ii. Polen wieder, Dänemark griff Schwedens Besitzungen in Deutschland an, und Peter eroberte Finnland. Auch England und Preußen schlugen sich nun zu seinen Feinden, so dass er alle deutschen Besitzungen und die Ostseeprovinzen abtreten musste. Sein letzter Kriegszug ging gegen Dänemark, um diesem Norwegen zu entreißen. Er starb bei Friedrichshall 1718. Im bald darauf folgenden Frieden zu Nhstädt verlor Schweden nicht nur feine auswärtigen Länder, sondern es sank auch sein Ruhm und seine Größe für immer, während Russland die erste Macht im Norden wurde.
   bis 10 von 639 weiter»  »»
639 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 639 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 16
2 121
3 4
4 275
5 7
6 31
7 10
8 1
9 2
10 67
11 29
12 1
13 13
14 1
15 2
16 7
17 13
18 2
19 2
20 0
21 11
22 53
23 0
24 13
25 12
26 25
27 25
28 3
29 5
30 5
31 195
32 14
33 4
34 109
35 8
36 8
37 44
38 6
39 16
40 330
41 11
42 19
43 2
44 5
45 29
46 74
47 23
48 84
49 12

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 260
1 363
2 18
3 320
4 953
5 17
6 133
7 255
8 161
9 1112
10 241
11 136
12 77
13 147
14 18
15 302
16 544
17 1704
18 56
19 76
20 889
21 367
22 52
23 340
24 54
25 523
26 148
27 71
28 574
29 42
30 182
31 4
32 92
33 150
34 3643
35 194
36 235
37 285
38 103
39 215
40 138
41 767
42 146
43 1307
44 74
45 428
46 176
47 35
48 203
49 38
50 404
51 9
52 182
53 215
54 209
55 7
56 322
57 87
58 255
59 161
60 168
61 466
62 1011
63 48
64 463
65 535
66 291
67 272
68 528
69 364
70 413
71 366
72 262
73 200
74 404
75 130
76 324
77 352
78 639
79 258
80 65
81 43
82 155
83 675
84 123
85 38
86 277
87 134
88 109
89 224
90 187
91 124
92 1371
93 10
94 495
95 645
96 124
97 124
98 1466
99 73

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 464
1 102
2 63
3 90
4 301
5 163
6 123
7 390
8 58
9 947
10 371
11 153
12 153
13 108
14 113
15 4
16 207
17 228
18 1075
19 1310
20 14
21 202
22 4
23 11
24 141
25 259
26 125
27 2
28 30
29 151
30 273
31 639
32 227
33 911
34 176
35 170
36 28
37 3
38 25
39 397
40 312
41 15
42 41
43 165
44 2889
45 38
46 82
47 271
48 104
49 1154
50 238
51 122
52 235
53 34
54 1126
55 375
56 5
57 4621
58 106
59 878
60 109
61 188
62 122
63 58
64 216
65 240
66 86
67 144
68 62
69 62
70 66
71 532
72 244
73 289
74 48
75 275
76 50
77 141
78 682
79 140
80 565
81 1019
82 85
83 279
84 16
85 33
86 28
87 4789
88 2405
89 70
90 36
91 372
92 154
93 81
94 184
95 80
96 19
97 137
98 312
99 130
100 522
101 176
102 150
103 356
104 16
105 93
106 149
107 162
108 8
109 126
110 130
111 50
112 100
113 221
114 159
115 12
116 80
117 115
118 153
119 603
120 50
121 354
122 317
123 144
124 95
125 171
126 244
127 934
128 37
129 310
130 457
131 430
132 203
133 932
134 245
135 877
136 640
137 80
138 77
139 161
140 974
141 173
142 792
143 294
144 102
145 843
146 5
147 25
148 464
149 206
150 1135
151 134
152 187
153 822
154 196
155 485
156 474
157 626
158 152
159 1170
160 179
161 40
162 3
163 1
164 26
165 440
166 422
167 35
168 35
169 143
170 211
171 323
172 83
173 420
174 167
175 640
176 1322
177 1091
178 12
179 180
180 54
181 4
182 1137
183 862
184 54
185 120
186 38
187 147
188 834
189 7
190 3
191 796
192 172
193 284
194 219
195 168
196 197
197 156
198 451
199 217